Aus alt wird neu! Während der Sommerferienspiele der Jugendpflege 4.0 haben 20 Teilnehmende einer ausrangierten Bushaltestelle in der Gemeinde Echzell neues Leben eingehaucht. Mit wetterfesten Farben und Spraydosen sind die Seiten- und Außenwände mit kreativen Bildern gefüllt worden. Dabei ist eine kleine Kunstgalerie entstanden, die nun jungen Menschen als Ort zum Verweilen dienen soll.

Das Projekt „Outdoorgalerie in der alten Bushaltestelle“ startete im Winter letzten Jahres aus der spontanen Idee heraus, dass man aus der alten Bushalte im Skatepark in Echzell doch noch etwas Schönes machen könne. Aus der Idee wurde schließlich ein handfester Projektentwurf des Bingenheimer Künstlers und Sozialarbeiters Simon Kneip, dessen Umsetzung jedoch noch einige Hürden zu bewältigen hatte: Auf dem Boden liegend ohne ordentliche Befestigung im Boden war die Bushaltestelle keinesfalls zu gebrauchen, sodass wir erst einmal Herrn Mandlinger, den Bauhofleiter der Gemeinde, zur Beratung hinzuzogen, um zu überlegen, was denn überhaupt möglich sei. Nach Rücksprache mit Echzells Bürgermeister Wilfried Mogk, wurden schließlich im Handumdrehen die kaputten Seitenwände aus der Bushaltestelle herausgebaut und ein neuer geeigneter Standort für diese gefunden.
Und dann war da noch die Frage nach den finanziellen Mitteln für benötigtes Material, Farben und Arbeitskraft. Wir stellten unsere Idee BUNTerLEBEN vor, der Partnerschaft für Demokratie der Mittleren Wetterau im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie Leben!“, die uns ermutigten, das Projekt mit einem ortsansässigen Verein umzusetzen und einen Antrag zu schreiben. Gesagt, getan wurde der Verein „WetterauSicht e.V.“ ins Boot geholt und mit der Genehmigung unseres Antrags hatten wir nun alle Weichen für ein wunderbares Teilhabeprojekt gestellt. Jetzt fehlten nur noch die wichtigsten Menschen bei der ganzen Sache: Unsere jungen Künstlerinnen und Künstler.
Während Simon Kneip mit seinem Kollegen Maik Donsbach beauftragt vom Verein „acht k e.V. – Verein zur Förderung von Kunst, Kultur und Jugendhilfe“ alle nötigen Materialien organisierte und einen genauen Ablaufplan des Graffiti-Workshops erstellte, kümmerte sich die Jugendpflege 4.0  um passende Räumlichkeiten und integrierte das Projekt in ihr Sommerferienprogramm. Nun warteten wir gespannt, wie viele Jugendliche sich überhaupt auf die geplanten 20 Plätze anmelden würden und wurden mit sehr viel mehr Anmeldungen als freien Plätzen überrascht.
Wir hatten nun unsere Teilnehmer*innen und das Gerüst der alten Bushaltestelle stand bereits an seinem neuen Platz. Es konnte also los gehen. Der erste Projekttag war vor allem der kreativen Denkarbeit gewidmet. Die Jugendlichen sollten den Entwurf für ihre Platte erst einmal auf Papier vorzeichnen, um schauen zu können, ob alles auch genauso passt, wie sie es sich vorgestellt hatten. Die beiden Künstler und Sozialarbeiter unterstützten sowohl bei der Ideenfindung als auch dabei, den Entwurf schließlich auf die bereits vorgeschnittenen Platten zu übertragen. Das war gar nicht mal so leicht! Am zweiten Tag des Projekts wurden dann endlich die Spraydosen und Acrylmarker herausgeholt, um den Skizzen Leben einzuhauchen. Nach einer Sicherheitseinführung durch das Projektteam wurden Schutzbrillen, Handschuhe und Atemschutzmasken ausgeteilt und die grundlegenden Techniken mit den Farben erklärt. Daraufhin durften alle Teilnehmenden loslegen. Während die einen zaghaft ihre ersten Sprayversuche wagten, legten andere eifrig los und hatten ihr Kunstwerk schon bald soweit, dass nur noch Akzente fehlten. Am Ende des Tages waren schließlich alle Jugendlichen nach manch kreativen 180° Grad-Wenden zufrieden und verabschiedeten sich erst einmal für die nächsten Wochen von ihren Kunstwerken. Bis zur Vernissage am 03.09. lagen nämlich noch einige Wochen Sommerferien vor den Teilnehmer*innen. In dieser Zeit wurden die einzelnen Platten durch Simon Kneip und Maik Donsbach noch einmal wetterfest gemacht und schließlich in der Woche vor der Vernissage an der Bushaltestelle befestigt. Am letzten Ferien-Sonntag war es dann endlich soweit: Die Vernissage der Outdoorgalerie in der alten Bushaltestelle fand mit fast allen Künstler*innen, sowie ihren Eltern und Freunden statt. Sowohl Bürgermeister Mogk, als auch BUNTerLEBEN waren als Besucher vor Ort und begeistert von dem Ergebnis. Mit leckeren Getränken und Snacks wurde das Gesamtkunstwerk gebührend eingeweiht. Wir hoffen, dass die neue alte Bushaltestelle als Platz von und für Jugendliche zum Chillen, Genießen und Verweilen gut angenommen wird! Wir danken allen tollen Menschen, die sowohl im Amt, als auch im Ehrenamt ihren Teil zu diesem wundervollen Projekt beigetragen haben. Ohne Sie und Euch wäre das so nicht möglich gewesen.

Das Projekt wird gefördert von BUNTerLEBEN, der Partnerschaft für Demokratie der Mittleren Wetterau, im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie Leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie des Programms „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ des hessischen Innenministeriums.

Jugendpflege 4.0